Was ist Crowdinvesting? Definition, Plattformen in Deutschland, Risiken und Gewinnchancen? Vor und Nachteile

Was ist Crowdinvesting?

Crowdinvesting ermöglicht es vielen Kleinanlegern, sich über spezialisierte Online-Plattformen an Unternehmen, Startups oder einzelnen Projekten zu beteiligen. Im Gegensatz zum Crowdfunding, wo oft nicht-finanzielle Gegenleistungen im Vordergrund stehen, zielt Crowdinvesting auf eine finanzielle Rendite ab. Typischerweise tragen viele Investoren (die „Crowd“) jeweils kleine Beträge bei.

Marktsegmente und Plattformen

  • Immobilien: Mit 254,9 Mio. Euro Volumen im Jahr 2020 das größte Segment. Plattformen hierfür sind Exporo, Zinsland, Zinsbaustein und Bergfürst.
  • Unternehmen: 54,5 Mio. Euro Volumen im Jahr 2020. Plattformen wie Companisto, Kapilendo und Seedmatch sind hier aktiv.
  • Energieprojekte: Mit einem Wachstum von 44,8% im Jahr 2020, obwohl es nur 4,1% des Gesamtvolumens ausmacht. Plattformen inkludieren Wiwin und Klimaschwarm.

Risiken und Gewinnchancen

Crowdinvesting bietet oft hohe Renditechancen, teilweise über 5 Prozent. Die Investitionen erfolgen meist als Nachrangdarlehen oder partiarische Darlehen, die beide ein hohes Risiko bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals bergen. Bei Immobilienprojekten werden häufig Nachrangdarlehen eingesetzt, wodurch die Investoren im Insolvenzfall nachrangig bedient werden. Partiarische Darlehen bieten einen Gewinnanteil, sind aber ebenfalls risikobehaftet.

Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Zugang zu neuen Investmentmöglichkeiten mit potenziell hohen Renditen.
  • Möglichkeit zur Diversifizierung des Portfolios.

Nachteile:

  • Hohes Risiko bis hin zum Totalverlust.
  • Schwierige Einschätzung von Chancen und Risiken für einzelne Projekte.

Fünf Grundregeln für Investoren

  1. Kapitalstreuung über verschiedene Projekte.
  2. Kritische Bewertung der Projekte.
  3. Crowdinvesting ist meist nicht für private Altersvorsorge geeignet.
  4. Einkalkulation eines möglichen Totalverlustes.
  5. Langsamer Einstieg und Erfahrungsaufbau.

Welche Plattformen für Crowdinvesting gibt es?

5 verschiedene Plattformen für Crowdinvesting, die in Deutschland beliebt sind. Hier sind fünf Beispiele:

  1. Exporo: Eine führende Plattform spezialisiert auf Immobilien-Crowdinvesting. Sie ermöglicht Investitionen in Immobilienprojekte und bietet sowohl Anlage- als auch Finanzierungsmöglichkeiten.
  2. Companisto: Diese Plattform richtet sich an Startups und bietet Anlegern die Möglichkeit, in junge Unternehmen zu investieren.
  3. Seedmatch: Eine der ersten deutschen Plattformen für Crowdinvesting, die ebenfalls den Fokus auf Startups legt und Anlegern ermöglicht, in innovative Unternehmen zu investieren.
  4. Zinsland: Spezialisiert auf Immobilienprojekte, bietet Zinsland Anlegern die Möglichkeit, in Immobilienentwicklungen zu investieren.
  5. Kapilendo: Eine vielseitige Crowdinvesting-Plattform, die sowohl Unternehmensfinanzierung als auch Investitionen in mittelständische Unternehmen anbietet.

Jede dieser Plattformen hat ihre eigenen Schwerpunkte und bietet unterschiedliche Arten von Investitionsmöglichkeiten, von Immobilien bis hin zu Startups und mittelständischen Unternehmen.

Foto von Towfiqu barbhuiya auf Unsplash